Wahlbeteiligung bei Europa- und Bezirksversammlungswahlen voraussichtlich unterschiedlich; erstmals 16- und 17-Jährige bei den Bezirksversammlungswahlen

Statistik informiert ... Nr. 86/2014

Rund 1 399 000 Menschen sind zu den Bezirksversammlungswahlen am 25. Mai 2014 aufgerufen, bei der gleichzeitig stattfindenden Europawahl sind es nur 1 284 000. Daher ergeben sich bei gleicher absoluter Anzahl der Wählerinnen und Wähler für die beiden Wahlen unterschiedliche Wahlbeteiligungsquoten. Ein direkter Vergleich der Wahlbeteiligung an Bezirksversammlungs- und Europawahl ist deshalb nicht ohne weiteres möglich. Darüber hinaus unterscheiden sich die Strukturen der Wahlberechtigten aber nur geringfügig voneinander, so das Statistikamt Nord.

Zu den Bezirksversammlungswahlen sind rund 1 399 000 Deutsche sowie hier gemeldete EU-Bürgerinnen und -Bürger wahlberechtigt, das sind rund 66 500 Personen mehr als bei den Bezirksversammlungswahlen 2011. Erstmals dürfen auch 16- und 17-Jährige an diesen Wahlen teilnehmen. Ihr Anteil an allen Wahlberechtigten beträgt knapp zwei Prozent (rund 28 000 junge Frauen und Männer).

Etwa fünf Prozent aller Wahlberechtigten haben während der vergangenen drei Jahre das 16. bzw. das 18. Lebensjahr vollendet und können somit zum ersten Mal eine Bezirksversammlung wählen (rund 73 000 junge Frauen und Männer).

Von den 16-Jährigen und älteren Deutschen haben rund 15 Prozent einen Migrationshintergrund, die häufigsten Bezugsländer sind Polen, die Türkei und die Russische Föderation.

Generell ist ein recht hohes Alter für die Struktur der Wahlberechtigten kennzeichnend. Elf Prozent von ihnen sind zwischen 60 und 69 Jahre alt. 70 Jahre oder älter sind weitere 18 Prozent der Wahlberechtigten.

Wie in der Hamburger Gesamtbevölkerung sind auch unter den Wahlberechtigten etwas mehr Frauen (52 Prozent) als Männer (48 Prozent). Besonders hoch ist der Frauenanteil in der Gruppe der 70-Jährigen und Älteren (60 Prozent) vertreten.

Die meisten Menschen sind im Bezirk Wandsbek zur Wahl aufgerufen (334 000 Wahlberechtigte). Im Bezirk Bergedorf sind es dagegen nur 97 000 Frauen und Männer.

Für die gleichzeitig stattfindende Europawahl sind alle 18-Jährigen und Älteren zur Wahl aufgerufen. Neben den automatisch wahlberechtigten Deutschen (1 280 000 Frauen und Männer) haben etwa 3 000 in Hamburg gemeldete EU-Ausländerinnen und -Ausländer einen Wahlschein bei ihrem Bezirksamt beantragt.

Durch die bei der Europawahl nicht stimmberechtigten 16- und 17-Jährigen verändert sich die Altersstruktur gegenüber den Bezirksversammlungswahlen nur leicht. Wie bei den Bezirksversammlungswahlen gibt es auch bei dieser Wahl einen hohen Anteil an Seniorinnen und Senioren: Zwölf Prozent der Wahlberechtigten (151 000 Bürgerinnen und Bürger) sind zwischen 60 und 69 Jahre alt, im Alter von 70 und mehr Jahren sind weitere 19 Prozent.

Das Geschlechterverhältnis entspricht ebenfalls in etwa dem der Bezirksversammlungswahlen. Von allen Wahlberechtigten sind 53 Prozent Frauen und 47 Prozent Männer. Bei der über 70-jährigen Bevölkerung beträgt der Frauenanteil sogar 60 Prozent. Die Gruppe der älteren Frauen stellt damit rund elf Prozent der Wahlberechtigten. Unter den zur Wahl gemeldeten EU-Bürgerinnen und -Bürgern beträgt der Frauenanteil 57 Prozent.

27 Prozent und damit die meisten aller in Hamburg lebenden über 18-jährigen EU-Ausländerinnen und -Ausländer kommen aus Polen. Weitere stark vertretene Gruppen sind die Portugiesinnen und Portugiesen (neun Prozent) sowie die Italienerinnen und Italiener (sieben Prozent). Die Bürgerinnen und Bürger aus Malta stellen dagegen mit weniger als einem Prozent die kleinste Gruppe. Von den Deutschen haben rund 15 Prozent einen Migrationshintergrund, die häufigsten Bezugsländer sind Polen, die Türkei und die Russische Föderation.

Hinweise:
Die vorliegenden Strukturdaten basieren auf einem Abzug des Melderegisters, beziehen sich aber zum Teil auf unterschiedliche Stichtage. Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund wurde um Schätzungen ergänzt. Aufgrund von Rundungen weichen die Summen zum Teil vom ausgewiesenen Gesamtergebnis leicht ab.

Tabelle: siehe PDF-Dokument

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