Höchste Wahlbeteiligung bei über 70-jährigen Männern

Statistik informiert … SPEZIAL Nr. IV/2019

Bei der Europawahl am 26. Mai 2019 in Schleswig‑Holstein betrug die durchschnittliche Wahlbeteiligung 59,7 Prozent. Überdurchschnittlich häufig beteiligten sich die über 70‑jährigen Männer an der Wahl (68,8 Prozent), während die 25‑ bis 34‑jährigen Männer mit 51,0 Prozent verhältnismäßig selten wählen gingen, so das Statistikamt Nord.

Im Vergleich zur letzten Europawahl im Jahr 2014 stieg die Wahlbeteiligung in allen Alters­gruppen an. Insbesondere bei den jüngeren Jahrgängen gab es deutliche Zuwächse. Den höchsten Anstieg gab es in der Gruppe der 18‑ bis 24‑jährigen Frauen (plus 29,4 Prozent­punkte).

Stimmenanteile für einzelne Parteien nach Alter und Geschlecht
Die CDU schneidet bei Seniorinnen und Senioren deutlich besser ab als bei den jüngeren Wählerinnen und Wählern: 42,8 Prozent der 70‑Jährigen und Älteren haben sich bei der Eu­ropawahl für die CDU entschieden. Bei den Frauen dieser Altersgruppe beträgt der Anteil so­gar 44,5 Prozent. In den unteren Altersgruppen (18 bis 34 Jahre) liegt die Zustimmung dage­gen bei unter 15 Prozent.

Die SPD erhält den größten Zuspruch ebenfalls in den oberen Altersgruppen. Von den 70‑Jährigen und Älteren wählt etwa jeder vierte Wähler (25,5 Prozent) bzw. jede vierte Wähle­rin (25,2 Prozent) die Sozialdemokraten.

Große Unterschiede zwischen den Geschlechtern können bei den Ergebnissen der GRÜNEN festgestellt werden: Rund jede dritte Frau (33,8 Prozent), aber nur jeder vierte Mann (25,5 Prozent) hat die Partei gewählt. Die GRÜNEN sind bei den unter 70‑Jährigen insgesamt die stärkste Partei. Gegenüber der Vorwahl gewinnt die Partei in allen Altersgruppen Wähle­rinnen und Wähler hinzu.

Die AfD erhält demgegenüber anteilig viele Stimmen von Männern und insgesamt Zuwächse in den mittleren Al­tersgruppen. Die höchste Zustimmung erhält  sie insgesamt mit 9,4 Prozent bei den 35‑ bis 44‑Jährigen. Der Wähleranteil in dieser Altersgruppe lag bei den Frauen bei 5,9 Prozent und bei den Männern bei 13,3 Prozent.

Bei der Partei DIE LINKE fällt die vergleichsweise geringe Zustimmung der 70‑jährigen und älteren Wählerinnen und Wähler auf (1,7 Prozent). Die Partei verliert – mit Ausnahme der 18‑ 24‑jährigen Frauen – in allen Altersgruppen an Zustimmung.

Die Zustimmung für die FDP schwankt in den sechs Altersgruppen nur geringfügig. Ihre Antei­le liegen zwischen 5,5 und 7,5 Prozent. Den höchsten Anteil erhält sie mit 10,2 Prozent bei den 18‑ bis 24‑jährigen Männern. In dieser Gruppe kann sie auch die höchsten Zugewinne (plus 6,0 Prozentpunkte) verbuchen.

Wählerschaft der Parteien
Vier von zehn der CDU-Wählenden sind bei dieser Europawahl 70 Jahre und älter. Wie bei früheren Wahlgängen weist die CDU damit den höchsten Anteil älterer Wählerinnen und Wäh­ler auf.

Auch die SPD hat mit 35,0 Prozent einen recht hohen Anteil an Seniorinnen und Senioren im Alter von über 69 Jahren. Demgegenüber sind bei den GRÜNEN und DIE LINKE nur 12,8 und 11,5 Prozent der Wählerinnen und Wähler älter als 69 Jahre.

Bei der Partei DIE LINKE ist der Anteil der unter 35‑jährigen Wählerinnen und Wähler mit 31,1 Prozent am größten, gefolgt von den GRÜNEN mit 25,1 Prozent. Die geringsten Anteile junger Wählerinnen und Wähler erreichen die CDU mit 8,7 Prozent und die SPD mit 10,5 Pro­zent.

Hinweise:
Die hier dargestellten Ergebnisse wurden anhand der repräsentativen Wahlstatistik ermittelt. Ihr liegt eine Stichprobe von 94 Wahlbezirken (82 Urnen- und 12 Briefwahlbezirken) zugrunde, die eine Auswertung über die Wahlbeteiligung und die Stimmabgabe für einzelne Parteien nach Alter und Geschlecht ermöglicht und damit Aufschluss über das Wahlverhalten ver­schiedener Bevölkerungsgruppen gibt. Die Ergebnisse der Männer beinhalten daher auch die Ergebnisse der Personen mit dem Geschlechtsmerkmal „divers“ sowie derjenigen ohne Ge­schlechtseintrag im Geburtenregister.

Tabellen und Grafik: siehe PDF-Dokument

 

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