Studentenstatistik zeigt unterschiedliche Präferenzen in Hamburg und Schleswig-Holstein

Statistik informiert ... Nr. 18/2005

Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion zum Einfluss von Studiengebühren auf die Wahl des Studienortes hat das Statistikamt Nord auf Basis der Studentenstatistik die Entscheidungen von Studierenden für Studienorte in Deutschland im Wintersemester 2003/2004 näher analysiert.

Von insgesamt 48 900 Studierenden, die ihre Hochschulzugangsberechtigung in Hamburg erworben hatten, studierten 70 Prozent auch dort, die Übrigen entschieden sich am häufigsten für einen Studienort in Niedersachsen (sieben Prozent), Nordrhein-Westfalen oder Schleswig-Holstein (jeweils fünf Prozent) bzw. Berlin (drei Prozent). Studienorte von Hamburgern in anderen Bundesländern liegen jeweils unter zwei Prozent.

Von den 53 000 Studierenden mit einer in Schleswig-Holstein erworbenen Hochschulzugangsberechtigung zog es dagegen 52 Prozent in einen Studienort außerhalb des eigenen Landes, wobei Hamburg dabei für 18 Prozent die nahe gelegene Alternative darstellte. Weitere acht Prozent zog es zum Studium nach Niedersachsen, sieben Prozent nach Nordrhein-Westfalen, vier Prozent nach Berlin, drei Prozent nach Baden-Württemberg und jeweils zwei Prozent nach Hessen und Bayern. Alle anderen Bundesländer lagen unter einem Anteil von zwei Prozent.

Wie das Statistikamt Nord mitteilt, ist die Elbmetropole als Studienort natürlich nicht nur für 34 200 Landeskinder aus Hamburg und für 9 500 aus Schleswig-Holstein interessant. Daneben besuchen auch 27 600 Studierende aus anderen Bundesländern oder dem Ausland eine Hochschule dort, die meisten mit einer Hochschulzugangsberechtigung, die in Niedersachen erworben wurde (elf Prozent), im Ausland (sieben Prozent), in Nordrhein-Westfalen (fünf Prozent), Baden-Württemberg (drei Prozent), Bayern oder Mecklenburg-Vorpommern (jeweils zwei Prozent). Aus allen anderen Bundesländern stammen jeweils unter zwei Prozent der Studierenden.

Auch das Land zwischen den Meeren bietet nicht nur den insgesamt 25 200 eigenen und 2 500 hamburgischen Landeskindern Studienmöglichkeiten. Von den 17 700 Studierenden mit Zugang aus anderen Regionen steht Niedersachsen mit elf Prozent aller Studentinnen und Studenten deutlich an der Spitze, gefolgt vom Ausland und Nordrhein-Westfalen (jeweils sechs Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (vier Prozent) und Baden-Württemberg (zwei Prozent). Aus anderen Bundesländern stammen auch hier jeweils nur unter zwei Prozent aller Studierenden.

Durch die Einführung von Studiengebühren könnten Studierende in Zukunft zu anderen Entscheidungen hinsichtlich der Wahl ihres Studienortes gelangen. Ob es insbesondere zwischen den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein bei unterschiedlichen Bedingungen größere Verschiebungen geben wird, bleibt abzuwarten und wird dann mit den Ergebnissen der Studentenstatistik nachgezeichnet werden können.

Ansprechpartner:

Karsten Pesch

Telefon: 0431 6895-9243

E-Mail: hochschulen@statistik-nord

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