Mehr als 60 Prozent der Gewerbezweige von Umsatzrückgängen betroffen
Statistik informiert … Nr. 165/2022
Im Jahr 2020 gab es im Hamburger Handwerk insgesamt 8 519 selbstständige Handwerksunternehmen. Diese erwirtschafteten einem Jahresumsatz von gut 11 Mrd. Euro und verteilten sich auf 82 Gewerbezweige. Mehr als 60 Prozent dieser Gewerbezweige waren angesichts der beginnenden Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen und Lieferschwierigkeiten von Umsatzrückgängen betroffen, so das Statistikamt Nord. Von 2018 auf 2019 wurden hingegen nur bei rund 20 Prozent der Gewerbezweige Umsatzverluste registriert.
Von den negativen Umsatzentwicklungen besonders betroffen waren die Handwerke für den privaten Bedarf. Hier verzeichneten 75 Prozent der zugehörigen Gewerbezweige Umsatzrückgänge. Insbesondere Fotostudios (minus 27,4 Prozent) und Schneidereien (minus 12,4 Prozent) blieben deutlich hinter den Umsätzen des Vorpandemiejahres 2019 zurück. Außerhalb der Handwerke für den privaten Bedarf wurden auch bei Autowerkstätten (minus 18,3 Prozent) und Bäckereien (minus 15,7 Prozent) größere Umsatzverluste festgestellt.
Demgegenüber stehen überwiegend positive Umsatzentwicklungen bei den Gewerbezweigen des Bau- und Ausbaugewerbes (z. B. Maurer- und Dachdeckergewerbe, Elektrotechnik). Insbesondere Unternehmen des Fliesenlegerhandwerks verbuchten deutliche Umsatzgewinne (plus 21,9 Prozent).
Methodische Hinweise:
Die Daten beruhen auf aktuellen Zahlen der Handwerkszählung. Im Gegensatz zur vierteljährlichen Handwerksberichterstattung, die als Konjunkturstatistik Messzahlen und Veränderungsraten zur Entwicklung des Handwerks nachweist, liefert die Handwerkszählung Strukturangaben über das Handwerk in Form absoluter Werte.
Die Handwerkszählung wird jährlich auf Basis des Statistischen Unternehmensregisters durch Nutzung von Daten der Bundesagentur für Arbeit und der Finanzverwaltung durchgeführt. Die Daten der Handwerkszählung 2020 basieren auf der Novellierung der Handwerksordnung im Jahr 2020. Aufgrund dadurch bedingter Veränderungen (u. a. Neuaufnahme der Gewerbezweige Bestatter und Holz- und Bautenschützer) ist die zeitliche Vergleichbarkeit der Insgesamt-Positionen mit früheren Ergebnissen eingeschränkt.
Tabelle: siehe PDF-Dokument
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