Betriebe zur Reparatur, Instandhaltung und Installation von Maschinen und Ausrüstungen in Hamburg 2008 – 2018
Sektorale Bedeutung und Entwicklung
Statistik informiert … SPEZIAL Nr. I/2019
Mit Einführung der derzeit geltenden Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008 („WZ 2008“) wurden die Betriebe zur Reparatur, Instandhaltung und Installation von Maschinen und Ausrüstungen (die vorher innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes demselben Wirtschaftszweig zugeordnet waren wie die Herstellung der entsprechenden Waren und Maschinen) erstmals in einer eigenen Abteilung zusammengefasst. Sie umfasst allerdings nur darauf spezialisierte Betriebe mit diesem wirtschaftlichen Schwerpunkt, nicht die entsprechenden, nach wie vor vorhandenen wirtschaftlichen Aktivitäten der Hersteller dieser Maschinen, Ausrüstungen etc.
Im Jahr 2018 gab es in Hamburg insgesamt fast 460 Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe (einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, ohne Baugewerbe) mit 20 und mehr Beschäftigten. Ihre Zahl sank damit gegenüber 2008 um drei Prozent. Für diese Betriebe liegen jährliche Daten zur strukturellen und konjunkturellen Entwicklung sowie zur Produktionsleistung vor.
77 und damit 17 Prozent der Betriebe gehörten im Jahr 2018 zum Wirtschaftszweig „Reparatur, Instandhaltung und Installation von Maschinen und Ausrüstungen“. 2008 betrug ihr Anteil noch 15 Prozent. Ihre Zahl war in den Jahren seit 2008 zunächst leicht rückläufig, ist 2016 aber wieder auf den alten Stand angestiegen und liegt seitdem darüber, so das Statistikamt Nord.
Die Betrachtung der Betriebsgrößenstruktur zeigt, dass mehr als die Hälfte der Betriebe zur Reparatur, Instandhaltung und Installation von Maschinen und Ausrüstungen mit 20 bis unter 50 dort tätigen Personen eher kleinere Einheiten sind. Ihr Anteil hat sich seit 2008 um sechs Prozentpunkte vergrößert.
Verschiebungen gab es in diesem Zeitraum durchweg zugunsten dieser kleineren Einheiten. So nahm der Anteil an Betrieben mit 50 bis unter 100 tätigen Personen um einen Prozentpunkt ab, der von Betrieben mit 100 bis unter 250 um vier Prozentpunkte und der von Betrieben mit 250 und mehr tätigen Personen ebenfalls um einen Prozentpunkt.
Das Tätigkeitsspektrum bei der Reparatur, Instandhaltung und Installation von Maschinen und Ausrüstungen ist vielfältig. Es umfasst beispielsweise die Reparatur und Wartung von Motoren, Turbinen oder Pumpen, die Reparatur von elektrischen Instrumenten und Ausrüstungen, nachrichtentechnischen oder medizinischen Geräten wie auch die Reparatur von Schiffen, Luft- und Schienenfahrzeugen. Installationsarbeiten reichen von Dampfkesseln über Windkraftanlagen bis hin zu Verpackungsmaschinen, elektronischen Messinstrumenten oder industriellen Prozesssteuerungsanlagen.
Der Produktionswert dieser Tätigkeiten lag im Jahr 2018 bei insgesamt 5,5 Mrd. Euro. Das sind zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor und 16 Prozent der gesamten industriellen Produktion im Verarbeitenden Gewerbe in Hamburg. Zu berücksichtigen ist dabei, dass einige dieser Leistungen auch von Betrieben erbracht werden, deren wirtschaftlicher Schwerpunkt insgesamt in einer anderen Branche liegt. Die Produktionswerte sind daher nicht mit dem Umsatz in dem hier betrachteten Industriesektor identisch.
Die Umsatzentwicklung verlief in den Betrieben zur Reparatur, Instandhaltung und Installation von Maschinen und Ausrüstungen im betrachteten Zeitraum uneinheitlich. Während in einigen Jahren die Umsätze nahezu stagnierten oder nur geringfügig wuchsen, gab es sowohl Jahre mit Umsatzrückgängen als auch Jahre mit zweistelligen Zuwachsraten. Ein klares Muster oder ein eindeutiger Einfluss des Wechsels von Berichtseinheiten in oder aus dem Berichtskreis ist dabei nicht erkennbar. Erkennbar sind allerdings stetige und z. T. deutliche Zuwächse in den Jahren seit 2017 und gemessen am Ausgangswert für 2008 hat sich für das Jahr 2018 der Umsatz um fast ein Drittel erhöht.
Von scheinbar hoher Bedeutung ist bei den Betrieben zur Reparatur, Instandhaltung und Installation von Maschinen und Ausrüstungen die Gewinnung von Kundinnen und Kunden aus dem Ausland. So liegt die Exportquote – der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz – in allen Jahren deutlich über der für das Verarbeitende Gewerbe insgesamt. Das Gesamtergebnis wird allerdings deutlich von der in Hamburg sehr starken Mineralölverarbeitung beeinflusst, die 44 Prozent (im Jahr 2018) des gesamten Industrieumsatzes ausmacht. Die Mineralölverarbeitung ist jedoch sehr stark auf den Inlandsabsatz orientiert, nur acht Prozent ihrer Umsätze wird durch Auslandskundinnen und -kunden generiert. Lässt man jetzt beim Vergleich der Exportquoten diese Branche unberücksichtigt, dann relativiert sich dieses Bild und die Exportquoten bei der Reparatur, Instandhaltung und Installation von Maschinen und Ausrüstungen sind gemessen an der übrigen Industrie ohne Mineralölverarbeitung seit 2013 sehr ähnlich.
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