Viele Familienarbeitskräfte in der Landwirtschaft
Statistik informiert ... Nr. 136/2011
Heute ist vom Statistikamt Nord, dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg und dem Statistischen Bundesamt (Destatis) auf einer Pressekonferenz im Rahmen der Messe „Agritechnica 2011“ in Hannover die aktuelle Gemeinschaftsveröffentlichung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder „Agrarstrukturen in Deutschland – Einheit in Vielfalt“ vorgestellt worden. Auch für Hamburg und Schleswig-Holstein findet sich eine Vielzahl an Regionalergebnissen:
So waren in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr knapp 45 400 und in Hamburg rund 3 700 Menschen in der Landwirtschaft beschäftigt. Bei der Hälfte von ihnen handelte es sich um Familienarbeitskräfte. „Das liegt dran, dass die überwiegende Organisationsform landwirtschaftlicher Betriebe auch im Norden immer noch der klassische Familienbetrieb ist“, so Helmut Eppmann, Vorstand des Statistikamtes Nord.
Gut 30 Prozent der 14 899 landwirtschaftlichen Betriebe in Hamburg und Schleswig-Holstein erwirtschafteten Umsätze aus alternativen Einkommensquellen. In den Kreisen Schleswig-Flensburg und Nordfriesland betätigten sich rund 40 beziehungsweise 50 Prozent der Landwirte, die verschiedene Arten von Einkommen kombinieren, in der Erzeugung erneuerbarer Energien. In Dithmarschen verrichtete dagegen ein knappes Drittel dieser Landwirte Arbeiten für andere landwirtschaftliche Betriebe. In Verbrauchernähe in den Städten Hamburg, Neumünster und Flensburg war die Verarbeitung und Direktvermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse für mehr als die Hälfte der Betriebe mit Einkommenskombinationen eine zusätzliche Einkommensmöglichkeit. Pensions- und Reitsportpferdehaltung wurde hingegen in den Landkreisen rund um Hamburg und Kiel von 30 bis 50 Prozent dieser Betriebe angeboten.
Ökologische Landwirtschaft betrieben in Schleswig-Holstein rund drei und in Hamburg knapp vier Prozent aller Betriebe. Die Struktur dieser Ökobetriebe war in beiden Ländern jedoch sehr unterschiedlich: Während im Land zwischen den Meeren fast die Hälfte der Ökolandwirte Futterbaubetriebe mit Rinder- oder Schafhaltung bewirtschaftete, handelte es sich in Hamburg zu einem großen Teil (rund 40 Prozent) um ökologische Dauerkulturbetriebe mit Schwerpunkt Obstbau.
Die Publikation „Agrarstrukturen in Deutschland – Einheit in Vielfalt“ steht auf der Internetseite (Externer Link) im Bereich Veröffentlichungen unter dem Stichwort „Landwirtschaftszählung 2010“ zum Download bereit.
Ansprechpartnerin:
Charlotte Hartmann
Telefon: 0431 6895-9309
E-Mail: charlotte.hartmann(at)statistik-nord(dot)de