Kommunales Finanzvermögen um knapp vier Prozent gestiegen

Statistik informiert ... Nr. 179/2014

Das Finanzvermögen der Kernhaushalte der schleswig-holsteinischen Gemeinden und Gemeindeverbände belief sich zum 31.12.2013 auf 3,48 Mrd. Euro. Gegenüber dem Jahr zuvor bedeutet dies eine Zunahme um 128 Mio. Euro oder 3,8 Prozent, so das Statistikamt Nord. Dieser Zuwachs beruht im Wesentlichen auf einem Anstieg des Postens „Bargeld und Einlagen“ um 41 Mio. Euro, der „sonstigen Forderungen“ um 81 Mio. Euro und der „Anteilsrechte“ um 100 Mio. Euro. Die Ausleihungen, d.h. die vergebenen Kredite, gingen dagegen um 98 Mio. Euro zurück.

Die quantitativ bedeutendste Anlageform bildeten die Anteilsrechte wie Aktien und sonstige Beteiligungen an Unternehmen. Mehr als vierzig Prozent des Finanzvermögens (1,47 Mrd. Euro) entfielen auf diesen Posten. Mit 1,12 Mrd. Euro wurde außerdem knapp ein Drittel des kommunalen Finanzvermögens in Form von Bargeld und Einlagen gehalten. Das Bargeld spielte dabei mit 0,8 Mio. Euro allerdings nur eine unbedeutende Rolle. Weitere 600 Mio. Euro oder 17 Prozent der Finanzaktiva waren sonstige Forderungen wie ausstehende Gelder aus Gebühren, Beiträgen und Steuern.

Rein rechnerisch entfielen Ende 2013 auf jede Einwohnerin und jeden Einwohner Schleswig-Holsteins kommunale Finanzaktiva gegenüber dem öffentlichen und nicht öffentlichen Bereich in Höhe von 1 240 Euro. Zum Vergleich: Die entsprechend abgegrenzten Pro-Kopf-Schulden lagen bei 1 394 Euro. Ähnlich wie bei den Schulden weisen auch bei den Finanzaktiva größere Kommunen in der Regel höhere Pro-Kopf-Werte aus.

Auch die Struktur des Finanzvermögens hängt tendenziell von der Gemeindegröße ab. Je größer die Kommunen, desto höher ist in der Regel die Quote der Anteilsrechte und umso geringer ist der Anteil des Bargeldes und der Einlagen. So wurden bei den kreisfreien Städten gut zwei Drittel der Finanzaktiva in Form von Anteilsrechten gehalten, während Bargeld und Einlagen mit sieben Prozent nur eine untergeordnete Rolle spielten. Bei den kreisangehörigen Gemeinden dominierte dagegen der Posten „Bargeld und Einlagen“ mit einem Anteil von 43 Prozent, während Anteilsrechte ein Drittel des Wertes der Finanzaktiva ausmachten. Innerhalb der Gruppe der kreisangehörigen Gemeinden sinkt dieser Anteil dann von 58 Prozent bei Kommunen mit mehr als 20 000 Einwohnern auf zehn Prozent bei Gemeinden der kleinsten Größenklasse. 

Anmerkungen:
Dargestellt sind die Finanzaktiva gegenüber dem öffentlichen und nicht öffentlichen Bereich. Das Finanzvermögen gegenüber dem öffentlichen Bereich ist nicht konsolidiert, daher kann es bei der Bildung von Summen zu Doppelzählungen kommen. Die Einwohnerangaben sind auf der Basis des Zensus 2011 fortgeschrieben.

Tabelle: siehe PDF-Dokument 

Kontakt:
Dr. Jürgen Delitz
Telefon:  040 42831-1847
E-Mail:  Pressestelle(at)statistik-nord(dot)de

Fachliche Ansprechpartnerin:
Dr. Margarete Haberhauer
Telefon:  0431 6895-9252
E-Mail:  margarete.haberhauer(at)statistik-nord(dot)de 

Dokument herunterladen