Deutlich mehr Hilfeempfänger

Statistik informiert ... Nr. 38/2006

Am Jahresende 2004 unterstützte Hamburg 11 689 behinderte Menschen durch Sozialhilfe in Form der Eingliederungshilfe. Diese kommt Personen zugute, die ihre aus einer Behinderung herrührenden Aufwendungen nicht durch eigene Mittel oder aus anderen vorrangigen Quellen decken können. Zur Eingliederungshilfe zählen beispielsweise Förderungen der medizinischen Rehabilitation, heilpädagogische Maßnahmen für Kinder, Unterstützungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, Leistungen in anerkannten Behindertenwerkstätten und „betreutes Wohnen“. Im Vergleich zum Jahresende 2000 hatte sich die Zahl der Unterstützten deutlich um 3 570 Personen oder 44 Prozent erhöht.

Wie das Statistikamt Nord mitteilt, wurde die Eingliederungshilfe für Behinderte überwiegend von Personen im Erwerbsalter in Anspruch genommen. 85 Prozent der Betroffenen waren zwischen 18 und 64 Jahre alt. Zu den Minderjährigen zählten sechs, zu den Seniorinnen und Senioren (65 Jahre und älter) neun Prozent der Hilfeempfänger. Etwas mehr als die Hälfte (54 Prozent) aller durch Sozialhilfe unterstützten Behinderten waren Männer, der Ausländeranteil betrug sieben Prozent. 71 Prozent der Hilfebezieherinnen- und -bezieher lebten in Einrichtungen (z.B. Heimen). Knapp 32 Prozent der am Jahresende Unterstützten hatten weniger als ein Jahr, 36 Prozent hingegen bereits mindestens fünf Jahre Eingliederungsleistungen bezogen.

Im Jahr 2004 wendete Hamburg 297 Mio. Euro für die Eingliederungshilfe behinderter Menschen auf, dies sind fast 30 Prozent aller Sozialhilfeausgaben. Der Großteil (273 Mio. Euro oder 92 Prozent) kam Personen in Einrichtungen zugute. Pro Kopf der Hamburger Einwohner wurden rechnerisch 171 Euro für Eingliederungshilfen für Behinderte ausgegeben.

In Schleswig-Holstein lag die Zahl der von den Sozialhilfeträgern durch Eingliederungshilfe unterstützten behinderten Menschen am Jahresende 2004 bei 20 285, das waren 2 946 Personen oder 17 Prozent mehr als vor vier Jahren.


72 Prozent aller Hilfeempfängerinnen und -empfänger standen im erwerbsfähigen Alter von 18 bis 64 Jahren, 25 Prozent waren minderjährig, und drei Prozent befanden sich bereits im Rentenalter (65 Jahre und älter). Männer stellten knapp 60 Prozent der Leistungsbezieherinnen und -bezieher, ausländische Mitbürgerinnen und -bürger waren mit einem Anteil von einem Prozent der Unterstützten nur sehr gering vertreten. Leistungen der Eingliederungshilfe gingen in 79 Prozent der Fälle an Personen, die in Einrichtungen wohnten. Von den am Jahresende 2004 Unterstützten hatten 19 Prozent weniger als ein Jahr und 38 Prozent mindestens fünf Jahre Eingliederungshilfe bezogen.

Die Kosten für die Eingliederungshilfe beliefen sich 2004 im Land zwischen den Meeren auf 491 Mio. Euro, das sind 43 Prozent aller Sozialhilfeaufwendungen. Etwas mehr als neun Zehntel der Mittel (445 Mio. Euro) wurden dabei für Personen in Einrichtungen ausgegeben. Die Aufwendungen machten rechnerisch 174 Euro je Kopf der schleswig-holsteinischen Bevölkerung aus.

Ansprechpartner:

Thorsten Erdmann
Telefon: 040 42831-1757
E-Mail: thorsten.erdmann(at)statistik-nord(dot)de

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