Niedrigere Erträge bei Getreide und Winterraps erwartet

Statistik informiert ... Nr. 87/2011

In diesem Jahr wird in Schleswig-Holstein eine Getreideernte von 2,2 Mio. Tonnen (t) erwartet. Dies wären acht Prozent oder 194 000 t weniger als im Vorjahr, so das Statistikamt Nord. Die Anbaufläche für Getreide ist mit 293 000 ha gegenüber 2010 nahezu unverändert.

1,8 Mio. t der Erntemenge entfallen voraussichtlich auf die Brotgetreidearten (Weizen, Roggen) und 0,4 Mio. t auf die Futtergetreidearten (Gerste, Hafer, Triticale). Allein 1,7 Mio. t oder 75 Prozent der gesamten Getreideernte dürfte der Winterweizen, die mit 204 000 ha flächenstärkste Getreideart, erbringen. Die Ertragserwartungen liegen damit im Schnitt knapp neun Prozent unter denen des Vorjahres. Vermutlich werden die Ertragseinbrüche besonders im Gebiet der Marsch zu verzeichnen sein.

Die Winterrapsanbaufläche wurde stark um 23 000 ha auf 89 000 ha reduziert. Mit 278 000 t wird die Rapsernte voraussichtlich um 43 Prozent niedriger ausfallen als im Vorjahr.

Nässe verzögerte die Vorjahresernte und die darauffolgende termingerechte Herbstbestellung. Das führte zu geringeren Bestandsdichten vor allem bei Wintergerste, Winterweizen und Winterraps. Beim Winterraps traten in größerem Maße Auswinterungsschäden auf. Diese Flächen wurden im Frühjahr erneut umgebrochen und für den Anbau von Sommergetreide und Mais genutzt.

Im Frühjahr 2011 behinderten Wechselfröste, austrocknende Ostwinde und ein überdurchschnittliches Niederschlagsdefizit die Pflanzenentwicklung. Dadurch kam es zu einer schlechten Bestockung der Pflanzen, die die Ertragserwartungen je nach Standort weiter dämpfen.

In Einzelfällen wurde bereits in der zweiten Juli-Dekade mit der Ernte der Wintergerste begonnen, die jedoch durch den Regen vorläufig gestoppt wurde.

Da Kornausbildung und Ernteverluste entscheidend von dem weiteren Witterungsverlauf bis zum Erntezeitpunkt abhängen, wird die endgültige Erntemenge an Getreide und Raps von dieser ersten Schätzung abweichen. Die vorliegenden Befunde beruhen auf den Ertragsschätzungen der amtlichen Ernteberichterstatter von Ende Juni und den vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung.

Ansprechpartnerin:

Elke Gripp
Telefon: 0431 6895-9310
E-Mail: Ernte(at)statistik-nord(dot)de

Dokument herunterladen