Gute Getreide- und Rapserträge erwartet

Statistik informiert ... Nr. 128/2013

Nach einer ersten Schätzung wird für Schleswig-Holstein in diesem Jahr eine Getreideernte von 2,3 Mio. Tonnen (t) erwartet, das wäre gut ein Fünftel weniger als im Vorjahr. Die niedrigere Produktionsmenge ist in erster Linie auf deutlich kleinere Getreideanbauflächen (minus 16 Prozent) zurückzuführen. Nach derzeitigem Stand erreichen die Erträge fast aller Fruchtarten aber nahezu das Niveau des Vorjahres, so das Statistikamt Nord.

Allein 1,4 Mio. t oder 61 Prozent der gesamten Getreideernte werden voraussichtlich auf die flächenstärkste Getreideart Winterweizen entfallen. Die Erntemenge läge damit – bei gleichzeitig starker Abnahme der Anbaufläche um rund 29 Prozent – um knapp ein Drittel unter der Vorjahresmenge. Die Aussaatfläche der Wintergerste entspricht dagegen der des Vorjahres. Allerdings liegen die Ertragserwartungen mit rund 445 000 t um zehn Prozent unter dem Vorjahresergebnis, da die letztjährigen Spitzenerträge von 93 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) voraussichtlich nicht wieder erzielt werden.

Die Roggenanbaufläche erreicht zwar den Stand des Vorjahres, die Erntemenge wird jedoch voraussichtlich mit rund 193 000 t um knapp drei Prozent unter der des letzten Jahres liegen. Für den Sommerweizen wird in Folge einer nahezu verdoppelten Anbaufläche eine Erntemenge von knapp 100 000 t erwartet.

Eine starke Flächenausweitung beim Winterraps um 51 800 ha auf 112 300 ha trägt dazu bei, den Anbauumfang früherer Jahre wieder zu erreichen. Die Anbaufläche 2012 fiel gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel niedriger aus, weil witterungsbedingt im Herbst 2011 nicht alle vorgesehenen Flächen mit Raps bestellt werden konnten. Mit erwarteten Hektarerträgen von rund 42 dt/ha ergibt sich eine Erntemenge von 471 000 t, die damit um fast 84 Prozent über der des Vorjahres läge.

Die Herbstbestellung konnte unter guten Bedingungen durchgeführt werden, wurde aber ab der letzten Septemberdekade durch anhaltende Niederschläge beeinträchtigt. Vor allem in der Marsch war es nicht möglich, alle vorgesehenen Winterweizenflächen zu bestellen. Nach einem langen Winter mit Kahlfrösten und einem kalten, trockenen Frühjahr waren die Bestände ausgedünnt und hatten einen Vegetationsrückstand von zwei Wochen. Hierdurch ist mit einem verzögerten Erntebeginn zu rechnen. Eine ausgeglichene Wasserversorgung und gute Bestockung ließen bis Ende Juni gute Bestände heranreifen.

Da Kornbildung und Ernteverluste vom weiteren Witterungsverlauf beeinflusst werden, können die endgültigen Erntemengen für Getreide und Raps von dieser ersten Schätzung abweichen, die auf den Angaben der amtlichen Ernteberichterstatter von Ende Juni und den vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung beruht.

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