Umweltökonomische Gesamtrechnungen im Ländervergleich

Statistik informiert ... Nr. 141/2006

Schwerpunkt der diesjährigen Gemeinschaftsveröffentlichung der Arbeitsgruppe „Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ sind Aussagen zu den Rohstoff- und Materialflussrechnungen der UGR. Die jetzt erschienene Gemeinschaftsveröffentlichung bietet mit einer Vielzahl von Ergebnissen zu den Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR) die Möglichkeit aufschlussreicher Ländervergleiche.

Der inländische Materialverbrauch (DMC – domestic material consumption) lag im Jahr 2003 für Hamburg bei ca. 13,1 Mio. Tonnen. Dieser Indikator gibt Hinweise auf den Materialbedarf einer Volkswirtschaft. Er erfasst die Gesamtmenge an verwertetem Primärmaterial (entnommene Rohstoffe sowie importierte Güter unterschiedlichen Verarbeitungsgrades), die für den Verbrauch innerhalb des Bundeslandes Hamburg bestimmt sind. Wie das Statistikamt Nord mitteilt, war danach jeder Einwohner Hamburgs mit 7,6 Tonnen am jährlichen Materialverbrauch beteiligt. Für eine im Laufe der Zeit größere Sparsamkeit im Umgang mit Primärmaterialien spricht die Verminderung sowohl des absoluten (minus 0,5 Prozent) als auch des Pro-Kopf-Verbrauches (minus 1,3 Prozent) im Vergleich zum Basisjahr 1994. Zum gesamten Materialverbrauch aller Bundesländer (1,3 Mrd. Tonnen) im Jahr 2003 trug Hamburg mit einem Anteil von 1,0 Prozent nur untergeordnet bei.

Für das Flächenland Schleswig-Holstein wies der DMC im Jahr 2003 etwa 32,4 Mio. Tonnen aus. Dies entspricht einem Pro-Kopf-Verbrauch von 11,5 Tonnen. In Schleswig-Holstein ist der Materialverbrauch im Vergleich zu 1994 relativ stark zurückgegangen (absolut: minus 9,5 Prozent, Pro-Kopf: minus 13,5 Prozent). Hauptgrund dafür war die rückläufige Rohstoffentnahme, speziell bei Baurohstoffen wie Sand und Kies. Der Anteil Schleswig-Holsteins am Bundesergebnis des Jahres 2003 liegt, ähnlich wie in Hamburg, mit etwa 2,5 Prozent ebenfalls im unteren Bereich.

Neben ausführlichen Ergebnissen und Analysen zum Schwerpunkt der Rohstoff- und Materialflussrechnung liegen Daten und Indikatoren auch zu vielen anderen Bereichen der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen vor, wie z. B. zu Energie, Luftemissionen, Wasser und Abwasser, Fläche und Raum.

Alle Ergebnisse finden sich in der Gemeinschaftspublikation „Rohstoff- und Materialflüsse – Analysen und Ergebnisse“ sowie in dem dazugehörenden umfangreichen Tabellenteil. Beide Veröffentlichungen sind als kostenloser Download unter www.ugrdl.de (Externer Link) verfügbar.

Ansprechpartner:

Dr. Johann Lawatscheck
Telefon: 0431 6895-9137
E-Mail: johann.lawatscheck(at)statistik-nord(dot)de

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